Weihnachtsfilm-Klassiker: Der Vergleich: Chase vs. Columbus – Zwei ganz unterschiedliche Arten von Festtagsstimmung
Die Weihnachtszeit ist die Zeit der gemütlichen Abende auf der Couch, des Glühweins und natürlich der Weihnachtsfilme. Zwei Klassiker, die sich dabei oft in den Wiedergabelisten finden, sind Filme, die ganz unterschiedliche Facetten der weihnachtlichen Stimmung treffen: "Kevin – Allein zu Haus" (Home Alone, Regie: Chris Columbus) und "Stirb langsam" (Die Hard, Regie: John McTiernan). Während der eine den Fokus auf familiäre Wärme und kindliche Abenteuer legt, präsentiert der andere eine actionreiche, fast schon zynische Perspektive auf das Fest der Liebe. Dieser Artikel vergleicht beide Filme und beleuchtet ihre jeweiligen Stärken und Schwächen im Kontext des Weihnachtsfilm-Genres.
Der süße Klassiker: Kevin – Allein zu Haus
"Kevin – Allein zu Haus" ist der Inbegriff des herzerwärmenden Weihnachtsfilms. Die Geschichte des achtjährigen Kevin McCallister, der versehentlich von seiner Familie allein zu Hause zurückgelassen wird, während diese in den Weihnachtsurlaub nach Paris reist, ist ein zeitloser Kinderfilm-Klassiker. Der Film punktet mit:
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Nostalgiefaktor: Die 90er Jahre Ästhetik, die liebevollen Details des Familienlebens und die kindliche Naivität Kevins wecken bei vielen Zuschauern nostalgische Gefühle und eine wohlige Geborgenheit. Dies ist ein wichtiger Faktor für den anhaltenden Erfolg des Films.
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Sympathische Charaktere: Kevin, trotz seiner anfänglichen Freude über die Alleine-Situation, ist ein liebenswerter Protagonist. Die Darstellung der Familie, trotz der anfänglichen Missverständnisse, ist ebenfalls überzeugend und vermittelt ein Gefühl von Zusammenhalt. Sogar die "bösen" Einbrecher, Harry und Marv, werden mit einer gewissen Komik und menschlicher Tiefe dargestellt, was den Film für ein breiteres Publikum zugänglich macht.
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Komödie und Spannung: Der Film meistert den Spagat zwischen kindgerechter Komödie und leichter Spannung. Die cleveren Fallen, die Kevin den Einbrechern stellt, sorgen für Unterhaltung, ohne dabei zu brutal oder beängstigend zu sein. Dies macht den Film für Zuschauer aller Altersgruppen attraktiv.
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Weihnachtliche Atmosphäre: Der Film ist durch und durch weihnachtlich gestaltet. Von der geschmückten Wohnung über die festliche Musik bis hin zum familiären Zusammenhalt am Ende – alles trägt zur weihnachtlichen Stimmung bei.
Der actionreiche Anti-Weihnachtsfilm: Stirb langsam
"Stirb langsam" hingegen ist ein Actionfilm, der zufällig an Weihnachten spielt. Er bietet eine deutlich düsterere und zynischere Perspektive auf das Fest: John McClane, ein Polizist, kämpft gegen Terroristen in einem Hochhaus während der Weihnachtsfeier eines Unternehmens. Die Stärken des Films liegen in:
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Action und Spannung: Der Film ist ein Meilenstein des Action-Genres. Die gut choreografierten Actionszenen, die cleveren Strategien McClanes und die unvorhersehbaren Wendungen halten den Zuschauer bis zum Schluss in Atem.
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Einzigartiger Protagonist: John McClane ist ein sympathischer Antiheld. Seine Verletzlichkeit, sein trockener Humor und sein Kampf gegen scheinbar übermächtige Gegner machen ihn zu einem ikonischen Charakter.
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Spannungsbogen: Der Film baut die Spannung schrittweise auf und hält den Zuschauer bis zum letzten Moment in Atem. Die claustrophobische Atmosphäre des Hochhauses und die Bedrohung durch die Terroristen schaffen eine dichte und intensive Stimmung.
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Unkonventionelle Weihnachtsatmosphäre: Die Weihnachtsdeko bildet einen starken Kontrast zu der Brutalität und Gewalt des Films. Dieser ungewohnte Mix aus weihnachtlicher Stimmung und harter Action ist ungewöhnlich und macht den Film unverwechselbar.
Der direkte Vergleich: Welcher Film ist der "bessere" Weihnachtsfilm?
Die Frage, welcher Film der "bessere" Weihnachtsfilm ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es kommt ganz auf die persönlichen Vorlieben an.
"Kevin – Allein zu Haus" eignet sich ideal für gemütliche Familienabende und verbreitet eine warme, nostalgische und herzerwärmende Weihnachtsstimmung. Er ist unkompliziert, lustig und perfekt für ein junges Publikum.
"Stirb langsam" hingegen bietet eine actionreiche und spannende Alternative. Er ist für ein erwachseneres Publikum geeignet, welches einen Gegenpol zur oft allzu süßen und kitschigen Weihnachtsfilm-Landschaft sucht. Die ungewohnte Mischung aus Action und Weihnachtsstimmung macht ihn zu einem einzigartigen Erlebnis.
Fazit: Vielfalt in der Weihnachtsfilm-Landschaft
"Kevin – Allein zu Haus" und "Stirb langsam" repräsentieren zwei ganz unterschiedliche, aber gleichermaßen erfolgreiche Ansätze im Weihnachtsfilm-Genre. Sie zeigen, dass die weihnachtliche Stimmung vielfältig interpretiert werden kann und sowohl mit kindlicher Unschuld und familiärer Wärme als auch mit harter Action und schwarzem Humor dargestellt werden kann. Beide Filme haben ihre Berechtigung und bieten ein abwechslungsreiches Programm für die Weihnachtszeit. Letztendlich hängt die Wahl des "besseren" Films ganz vom individuellen Geschmack ab. Und vielleicht ist es ja gerade die Vielfalt, die die Weihnachtszeit so besonders macht. Die Möglichkeit, zwischen herzerwärmenden Familienfilmen und actionreichen Blockbustern zu wählen, zeigt die breite Palette an Emotionen und Erlebnissen, die mit Weihnachten verbunden werden können.